Ein verrücktes Wochenende liegt hinter den Visper Erstligistinnen. Innerhalb von 24 Stunden trafen sie gleich zweimal auf den TV Murten. Beide Teams waren bis dahin in der Meisterschaft
ungeschlagen.
Am Freitagabend empfing Visp den bisherigen Leader aus Murten zum letzten Spiel der Vorrunde. Der Gastgeber hinkte im ersten Satz immer etwas hinterher, konnte dann aber gegen Ende hin einen Gang
höher schalten und sich hauchdünn mit 25:23 durchsetzen. Mit dem Satzgewinn im Rücken zeigten sich die Visperinnen in der Folge unwiderstehlich: solide Verteidigungsarbeit, schnelle
Spielkombinationen und harte Angriffe. Der zweite Durchgang gehörte somit mit 25:15 dem Heimteam. Zu Beginn des dritten Durchgangs handelte sich Visp einen 4:10-Rückstand ein, der aber
kurzerhand in einen 13:12-Vorsprung umgewandelt wurde. Die beiden Mannschaften zeigten nun Volleyball vom Feinsten mit langen Ballwechseln geprägt von zahlreichen Rettungsaktionen. Schliesslich
setzten sich die Oberwalliserinnen nach der bisher besten Saisonleistung mit 3:0 durch und lösten Murten an der Spitze des Klassements ab.
Neuer Tag, neues Spiel, neue Vorzeichen. Bereits am Samstagabend musste Visp seinen gerade eben eroberten Platz an der Sonne verteidigen, und das im nebligen Murten. Mit der langen Reise in den
Beinen und dem klaren Sieg vom Vortag im Hinterkopf verpassten die Lonzastädterinnen prompt den Start und gaben den ersten Satz mit 25:16 ab. Im zweiten Durchgang dann das umgekehrte Bild:
Plötzlich machten die Gäste Druck, während Murten etwas nachliess. Somit hiess es 1:1. Im dritten und vierten Satz ging es dann zu wie an der Börse: Auf beiden Seiten kam es zu Höhenflügen mit
wuchtig in den Boden gehämmerten Angriffen, die sich mit kurzzeitigen Kursstürzen aufgrund leichtsinniger Eigenfehler abwechselten. Das Spiel war ein physischer und psychischer Abnützungskampf,
dessen Ende nach dem 2:2 in Sätzen völlig offen war. Im entscheidenden fünften Satz lagen die Visperinnen, die bisher alle ihre Tiebreaks in dieser Saison hatten gewinnen können, beim
Seitenwechsel mit 8:5 zurück. Just im richtigen Moment konnte Visp u.a. dank seiner beiden Hauptleistungsträgerinnen zulegen. So rangen die Oberwalliserinnen Murten dank einer geschlossenen
Teamleistung in einer hochstehenden Partie mit 12:15 nieder und stehen weiterhin hoch im Kurs – ja mehr noch, sie befinden sich auf einem Rekordhoch, nämlich ungeschlagen an der Spitze der
Westschweizer 1.-Liga-Gruppe.
Dajana Abgottspon
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