Visper Märchen findet ein undankbares Ende

Nach dem grandiosen 3:1-Sieg im Hinspiel des Playoff-Halbfinals (NLB-Aufstiegsspiele) verlor das Visper 1.-Liga-Team das Rückspiel gegen Volley Muri Bern nach nervenaufreibendem Kampf mit 1:3.

 

Da nach den beiden Partien bei den Bernerinnen 187 Punkte auf dem Konto standen und bei den Oberwalliserinnen "nur“ deren 185, fehlten Visp am Ende 3 (!) winzige Punkte zur Finalqualifikation.

 

Muri – Visp 3:1

26:24, 21:25, 25:16, 25:21

 

Nach dem Westschweizer Meistertitel in der 1. Liga und dem Sieg im ersten Aufstiegsspiel haben die Visperinnen in den letzten Wochen Geschichte geschrieben und uns vom ersten Oberwalliser Damenteam in der NLB träumen lassen. Der Gewinn zweier Sätze im Rückspiel gegen Muri hätte zum Einzug in den Final gereicht und sie der Verwirklichung dieses Traums einen grossen Schritt nähergebracht.

Entsprechend motiviert startete Visp in die Begegnung und lag während des ganzen ersten Satzes mit bis zu fünf Punkten vorne. Beim Stand von 18:22 drehte Muri dann aber auf und schnappte den Gästen den Satz noch mit 26:24 weg.

Und die Bernerinnen powerten gleich weiter. Im Gegensatz zum Hinspiel traten sie dieses Mal in Vollbesetzung an, und die hart geschlagenen Bälle der beiden starken Aussenangreiferinnen fanden immer wieder den Weg auf den gegnerischen Boden. Visp hielt jedoch beherzt dagegen und wandelte im zweiten Satz einen 17:14-Rückstand dank druckvollen Services kurzerhand in einen 17:19-Vorsprung um. Das war die Grundlage für den 1:1-Satzausgleich, ganz zur Freude der zahlreich aus dem Oberwallis angereisten Fans (über 30!), die die Halle zum Kochen brachten.

Diese Aufholjagd hatte physisch und psychisch allerdings viel Kraft gekostet und so misslang der Start in den dritten Durchgang völlig. Visp bekundete Mühe mit den Annahmen und leistete sich auch im Angriff zu viele Fehler. 10:1 war das brutale Verdikt. Obwohl sich die Lonzastädterinnen noch einmal zurückkämpften (21:15), war die Hypothek am Ende dann doch zu gross und sie mussten den Satz mit 25:16 abgeben.

In der Folge schien bei den Visperinnen die Luft etwas draussen zu sein, denn erneut handelten sie sich einen grossen Rückstand ein. Zwar kamen sie mit viel Einsatz und Willen noch einmal auf zwei Punkte heran, doch brachte Muri nun seine ganze Erfahrung zum Tragen und entschied den vierten Satz mit 25:21 für sich. Somit hiess es 3:1 für Muri. Am Ende war die Eigenfehlerquote auf Seiten der Gäste einfach zu hoch und dem jungen Visper Team fehlte in den entscheidenden Momenten die nötige Abgeklärtheit und Erfahrung.

Da beide Mannschaften jeweils einen 3:1-Sieg erzielen konnten, ging danach die Rechnerei los. Am Schluss verpassten die Visperinnen um drei klitzekleine Punkte den Einzug in den Playoff-Final. Ein undankbares Ende einer tollen Saison, die man nach den Veränderungen im Team und einem Trainerwechsel wohl so sicher nicht hätte erwarten können. Die Enttäuschung ist verständlicherweise riesig, doch dürfen die Oberwalliserinnen stolz sein: Der Westschweizer Meistertitel in der 1. Liga und der Hinspiel-Sieg im Playoff-Halbfinal ist die beste Leistung eines Damenteams in der Geschichte des Oberwalliser Volleyballsports!

Dajana Abgottspon

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